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60 Millionen Nester: Forscher entdecken gigantische Eisfisch-Kolonie in der Antarktis

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Published 17 Jan 2022

Es ist eine historische Entdeckung: Forscher des Alfred-Wegner-Instituts haben in der Antarktis ein riesiges Fischbrutgebiet entdeckt. Eisfische haben nach Kalkulationen dort etwa 60 Millionen Nester gebaut.  Eine Unterwasserlandschaft übersät mit kreisrunden Gebilden – über jedem schwimmt ein Fisch. Als die Forscher auf der „Polarstern“, dem Flaggschiff des Bremer Alfred-Wegner-Instituts, den Meeresboden im Februar 2021 in der Antarktis erkunden, rechnen sie nicht damit, was die Kamera ihnen zeigt. In etwa 500 Meter Tiefe sehen sie unzählige Eisfische, die auf ihren Nestern sitzen. Die Forscher untersuchen den Bereich genauer und haben nun ihre Erkenntnisse in der Fachzeitschrift „Current Biology“ veröffentlicht. Nahe des Filchner-Schelfeies im antarktischen Wendelmeer könnten etwa 60 Millionen Fischnester liegen. 20 Stunden filmen die Forscher die Landschaft des mit Fischen übersäten Meeresgrundes. Sie zählen mehr als 12.000 Nester – mit Sonar und Sensoren weisen sie mehrere Hunderttausende nach. Die gesamte vermutete Größe beruht auf späteren Kalkulationen. Eisfische sind etwa einen halben Meter groß. Sie legen ihre Eier auf Steinhaufen ab, damit sie geschützt sind. Dann bewachen sie ihre Nester vor Eindringlingen. Zwischen den Gelegen fanden die Forscher auch viele Fischkadaver. Das lässt vermuten, dass die Eltern sich bei der Brutpflege zum Teil auch zu Tode hungern. Aber auch für andere Meerestiere sind die Fische eine wichtige Futterquelle. Wissenschaftler konnten mit Sendern nachweisen, dass Weddelrobben in diesem Gebiet besonders häufig jagen. Die Entdeckung der Forscher beschreibt das größte je dokumentierte Fischbrutgebiet der Welt. Es zeigt, wie wichtig der Schutz der antarktischen Gewässer für unser Ökosystem ist.   Quelle: Current Biology, Tagesschau #Fisch #Eisfisch #Antarktis

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